Von: Prof. Dr. Ingrid Gerhard
Von: Dorothea Hamm
Als Antwort auf Prof. Dr. Ingrid Gerhard.
Liebe Karin,
den Darm zu sanieren ist auf jeden Fall wichtig. Unter Umständen kann es helfen, wenn sie auf alle Süßstoffe verzichten und im Akutfall eine Einreibung auf den Unterbauch oder eine Auflage auf die Blase machen mit:
Johanniskrautöl 50 ml, 3 Tr Teebaum, 3 Tropfen Thymian linalool, 1 Tr Thymian thymol, 3 Tr. Manuka, 5 Tr Eucalyptus globulus, 5 Tr Rosengeranie. Das könnte lindern!
Von: Moni
Liebe Frau Hamm,
seit 2 Jahren leide ich unter bakterieller Vaginose. Besonders schlimm ist der Geruch, der mittlerweile sogar oft meinem Mann auffällt, wenn ich abends neben ihm sitze. Der Abstrich bei meiner Frauenärztin ergab keine Auffälligkeiten. Antibiotika und antibiotische Zäpfen haben nur etwa 1 Woche Erfolg gebracht, dann war alles beim Alten.
Ich habe wirklich fast alle Produkte ausprobiert, die auf dem Markt erhältlich sind: Milchsäurepräparate, innerlich und äußerlich, Vitamin-C-Vaginaltabletten, antiseptische Tabletten für die Vagina, Scheidenspülungen mit Multi-Gym-Tabletten oder mit Wasser und Apfelessig, Rosenzäpfchen.
Eine Blasenentzündung hatte ich noch nie, ich nehme selten Schulmedizin, da ich Tierheilpraktikerin bin und mich selbst auch homöopathisch behandele bzw. auch mit Vitalpilzen etc. Auch für meinen Darm tue ich etwas, auch hier habe ich gezielte Bakterien zugeführt und momentan mache ich wieder eine Kur mit Vitalpilzen.
Ich verzichte auf Deos im Scheidenbereich, auf stark duftende Seifen oder Duschgele. Ich habe sogar zwischendurch ausprobiert, eine Zeitlang keine Slipeinlagen zu benutzen und mich dort nur mit reinem Wasser zu waschen. Alles hat nichts gebracht, höchstens auch mal kurzzeitig für 2 oder 3 Wochen (maximal).
Ich glaube, es ist auch teilweise psychisch bedingt. Wenn ich viel Stress habe, blüht die bakterielle Vaginose erst richtig auf.
Haben Sie noch irgendeinen Tipp für mich, vor allem, um den Geruch loszuwerden?
Liebe Grüße und vielen Dank
Moni
Von: Prof. Dr. Ingrid Gerhard
Als Antwort auf Moni.
Liebe Moni,
das klingt ja alles recht schwierig. Für den Geruch würde ich als erstes empfehlen, täglich mit Rosenhydrolat einzusprühen, dass der VAginalbereich besser riecht. Dann ist schlechter Geruch oft bedingt durch anaerobe Keime, die sich auch nicht so leicht nachweisen lassen. Da habe ich von einem alten Heilpraktiker mal den Tip gehört: „Die Vagina der Sonne entgegen strecken“, das ist in unseren Breiten etwas schwierig, leichter lässt sich folgendes durchführen: täglich 10 min lang Luft in die Vagina lassen, indem man die Beine unbekleidet, auseinander, in die Luft streckt und Luft in die Vagina lässt. Aber bitte nicht in einem kalten Zimmer , sonst holt man sich eine Blasenentzündung.
Falls tatsächlich Gardnerella- Keime die Verursacher wären, dann müsste eine Mischung aus Rosengeranie, Niauli, Lavendel , Lemongras helfen, am besten in Form von Vaginalzäpfchen, von jedem Öl 50 mg , nur von Lemongras nur 25 mg pro Ovula.
Wenn Stress mit eine Rolle spielt , hilft oft Muskatellersalbei.
Herzliche Grüße
Dorle
Von: tanja
Als Antwort auf Anna.
Thymian CT linalool (im vergleich zu Thymol) hat eine deutlich bessere Hautverträglichkeit bei ähnlicher Wirkung – und in Apotheken als 2%ige Zäpfchen angeboten. Von Thy, CT Thymol wird hier abgeraten:
https://aromaexperten.at/2013/02/17/der-thymian-und-seine-chemotypen/
obwohl hier wiederrum wird auch CT Thymol empfohlen:
https://frauen-naturheilkunde.de/gp/data/_uploaded/file/Dysplasien_Naturarzt_3-2010.pdf
Von: Dorothea Hamm
Von: Monique
Als Antwort auf Moni.
Liebe Frau Hamm und liebe Frau Dr. Gerhard,
danke für diesen sehr hilfreichen Artikel. Ich habe vorher schon einiges anderes sehr gut mit Aromaölen behandeln können und bin ihnen sehr dankbar in diese Einblicke hinsichtlich Scheideninfektion und Blaseninfektion.
Ich hätte zwei persönliche Fragen dazu:
Sie haben beschreiben, dass man bei Blasenentzündung ätherische Öle einnehmen kann. Welche Öle werden da verwendet und in welcher Dosierung, gibt es da Anhaltspunkte für Rezepte und richtige Dosierung?
Des weiteren hatte ich von einer Studie gehört, in der festgestellt wurde sein sollte, dass zu geringe Dosierungen von Teebaumöl Resistenzen von Bakterien gegen Antibiotika entstehen können, also Teebaumöl dazu beitragen kann, dass multiresistente Keime entstehen. Wenn man sich nun ein Pflegeöl für den Intimbereich mit ein wenig Teebaumöl (nicht zuviel wegen Schlaumhautreizung) macht, könnte es dann dabei zu Problemen kommen? Sie haben ja da sicherlich einiges an Erfahrungswerten.
Viele liebe Grüße und vielen Dank,
Monique Baumann
Von: Dorothea Hamm
Als Antwort auf Monique.
Liebe Monique,
ja bei Teebaumöl können tatsächlich „Unwirksamkeiten“ entstehen, das kann auch daran liegen, dass einige Bakterien sich an den Teebaum gewöhnen und manche resistente Keime ihn bevorzugt in ihre doppelte Hülle einbauen, zum anderen Kann es daran liegen, dass der Teebaum so häufig verwendet wird und nicht immer frei von Peroxiden ist. Wir brauchen den Teebaum aber nicht unbedingt, es gibt auch andere wirksame Öle.
Man kann bei einer Blasenentzündung die Öle sowohl einnehmen, als auch mit einer Auflage auf die Blase direkt in den Bereich darunter einwirken.
Nicht alle Öle können eingenommen werden, wenn Öle oral eingenommen werden sollen, dann wäre die Einzeldosis bis zu 3 Tropfen , immer mit einem Emulgator zusammen. Das kann sein 3 Tropfen auf 1 Stück Zucker oder Teelöffel Honig, das könnten 3 Tropfen in Sanddornöl gelöst sein, oder in Olivenöl, das könnten 3 Tropfen in einer Kapsel sein, oder in etwas Sahne.
Für die Auswahl der Öle ist es sinnvoll, ein Aromatogramm zu erstellen, oder zumindest die Kenntnis zu haben, welche Keime hier immer wieder die Blase belästigen.
Bisher haben sich bewährt, die römische Kamille, Manuka, Bergbohnenkaut,Eucalyptus globulus und E. citriodora, Cajeput, Thymian linalool und Thymian thymol, Ajowan und noch einige andere. Bei den starken Ölen , wie Bergbohnenkraut, Thymian thymol und Ajowan reicht oft 1 Tropfen.
Die Einnahme von ätherischen Ölen sollte immer nur in Zusammenarbeit mit erfahrenen Aromatherapeuten erfolgen.
Viele Grüße
Dorle Hamm
Von: Jazzy
Liebe Frau Gerhard, liebe Frau Hamm,
Nach mehrmaliger Antibiotika Einnahme wegen Staphylokken und anschließender Pilzbehandlung hat sich mein ganzer Intimbereich entzündet inkl. Po. Eine eindeutige Diagnose habe ich leider nicht, ein Arzt meint Burning Vulva ein anderer Lichen sclerosus. Das brennen hält nun bereits 6 Monate an. Währenddessen noch ein mal Antibiotika und pilzmittel angewendet.
Seid ca 2,5 Monaten bei einer Heilpraktikerin in Behandlung(Leaky-gut, Zöliakie), Vitamin D Mangel.
Aktueller Befund zu wenig h2o2 bildende Milchsäurebakterien dadurch der erhöhte ph wert( Frauenarzt und aromatogramm über die Heilpraktikerin) wobei ich seit ca 2 Monaten vagiflor genommen habe. Allerdings habe ich das Gefühl das die Milchsäurebakterien reizen.
Lt. Frauenarzt soll ich Remifemin feuchtcreme benutzen ( gereizte Schleimhaut). Schmerzen beim GV. Aus der Apotheke wurden mir Regenerierende aromazäpfchen empfohlen. Ich weiß nicht was sinnvoller wäre, da ohne Milchsäure mein ph-wert sich vermutlich verschlechtern würde.
Was können Sie mir empfehlen?
Vielen Dank vorab!!
Von: Ana
Von: Prof. Dr. Ingrid Gerhard
Als Antwort auf Ana.
Liebe …
LIebe Ana,
Normalerweise genügen 20 Zäpfchen an 20 Tagen, abends eingeführt
Herzliche Grüße
Dorle
Von: Prof. Dr. Ingrid Gerhard
Als Antwort auf Jazzy.
Liebe Dagmar,
leider ist hier kein Aromatogramm gemacht worden, also die Bestimmung welche ätherischen Öle gegen den Keim vorgehen, sondern nur eine Keimbestimmung.
Insofern hilft das nicht viel weiter.
Was hier tatsächlich vorliegt, ist aus der Ferne schwer zu beurteilen. Sicher ist, der Ph-Wert ist zu hoch und die H2O2 bildenden Bakterien zu gering. Von daher ist eine Behandlung mit diesen Bakterien sicher sinnvoll. Um die Haut wieder zu normalisieren ist sicherlich auch eine Pflegecreme gut, Remifemin ist von daher kein Schaden, wird aber die Rötung nicht sehr in Schach halten.
Meine Empfehlung wäre hier ein Pflegeöl oder leichte Creme mit Sandelholz, da es gut die Wundheilung fördert.
Um möglichst schnell eine Hilfe zu bekommen, würde ich empfehlen von Primavera das Frauen-Wohlfühl- Balance öl zu verwenden, das ist eine Mischung von verschiedenen ätherischen Ölen in einem Pflegeöl, die den Hormonhaushalt regulieren und die Wundheilung fördern.
Oder von Larome den Sanddornpflegbalsam, der ist allerdings orange gefärbt, heilt aber wunderbar.
Herzliche Grüße
Dorle
Von: Ana
Von: Angela
Wie kann man mit natürlichen Mitteln ein rotes trockenes Exzem am Scheideneingang wegbekommen?
Von: Prof. Dr. Ingrid Gerhard
Von: Dorle
Als Antwort auf Angela.
Liebe Angela,
diese Frage ist schwer zu beantworten, weil es nicht klar ist, woher das trockene Ekzem kommt.
Eine ganz banale Empfehlung wäre die tägliche Pflege mit Rosenhydrolat und Mandelöl , eventuell mit einem Zusatz von ein paar Tropfen ( 10 Tropfen in 50 ml ) Lavendelöl
Von: Paulina
Liebe Frau Hamm, liebe Frau Gerhard,
meine Hebamme hat bei mir einen Abstrich gemacht und anhand der Ergebnisse ein Aromatogramm erstellen lassen. Ich nehme die Zäpfchen (0,05g Lemongras, 0,1 Rosengeranie, 0,1g Teebaumöl) nun seit vier Tagen ein. Leider verschlimmern sich meine Symptome (Juckreiz, Ausfluss, Brennen, Schwellung) seit dem immer mehr. Ist das normal? Ähnlich einer Erstverschlimmerung bei homöopathischen Mitteln? Soll ich die Behandlung trotzdem fortsetzen? Eine allergische Reaktion kann ich eigentlich ausschließen, da ich die Zäpfchen vorher getestet habe.
Von: Astrid
Sehr geehrte Frau Dr. Gerhard,
bei mir war schon vor einem guten Jahr der Papillomavirus diagnostiziert.
Meine Gynäkologin hat mir erst im Juni bei der nächsten Untersuchung davon erzählt.
Ich habe gelesen, dass Zäpfchen mit Myrrhte hilfreich sein soll.
Dazu wurden bei der Veronica- Carstens-Sitftung positive Ergebnisse veröffentlicht, jedoch kann ich das Rezept nicht in Erfahrung bringen, also wieviel Myrrheöl für ein 2g Zäpfchenen.
Ich möchte sie gern selber auf der Basis von Kakaobutter herstellen.
Haben Sie dazu Erfahrung oder andere Empfehlungen? Vielen DANK und herzliche Grüße Astrid
Von: Prof. Dr. Ingrid Gerhard
Als Antwort auf Astrid.
Liebe Astrid,
leider kenne ich die Rezeptur mit Myrrhe oder Myrte nicht.
In Zusammenarbeit mit einer Frauenärztin in Kiel wurden in meiner ehemaligen Apotheke regelmäßig Ovula bei erhöhtem PAP -Abstrich hergestellt.
Die Rezeptur war folgende:
Rosenöl 25 mg
Melissen 25 mg
Cistrose 75 mg
Rosmarin verbenon 75 mg
Kakaobutter 2,7 g das war die Dosierung für 1 Ovulum zu 3 g
Diese sollten 14 oder 15 Tage lang jeden Abend 1 eingeführt werden, hinterher mindestens 1 Stunde liegen.
Herzliche Grüße
Dorle
Von: Prof. Dr. Ingrid Gerhard
Als Antwort auf Paulina.
Liebe Pauline,
nach meinen Erkenntnissen könnte ich mir vorstellen, dass 100 mg Teebaum ( 0,1g ) und 50 mg Lemongrass pro Zäpfchen zu hoch dosiert ist und die Schleimhaut reizt.
Ich würde vorschlagen , die Schleimhaut mit Rosenhydrolat und/oder Lavendelhydrolat einzusprühen und die Zäpfchen zu halbieren , dann nur ein halbes Zäpfchen einzuführen. Rosengeranie ist in dieser Dosierung kein Problem
Wenn die Haut immer noch gereizt ist, tagsüber einen Teelöffel Kokosfett mit einem Tropfen Lavendelöl einreiben.
Herzliche Grüße
Dorle